Neurodidaktik kompakt – Lernen verstehen und Menschen wirksam begleiten

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Neurodidaktik kompakt – Lernen verstehen und Menschen wirksam begleiten

Neurodidaktik als Brücke zwischen Wissenschaft und Pädagogik

Wie lernen Menschen wirklich – und was passiert dabei im Gehirn?
Warum sind manche Lernumgebungen belebend und motivierend, während andere sofort ermüden?
Und wie kann dieses Wissen über neuronale Prozesse Pädagog:innen, Psycholog:innen und systemische Berater:innen helfen, Lernen gehirngerecht zu gestalten?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die neue zweitägige Präsenzfortbildung „Neurodidaktik kompakt – Lernen verstehen, Menschen wirksam begleiten, entwickelt von Heike Brose, Institutsleitung des ISTB Rhein-Main, und Jörg Kleinschmidt, Supervisor, Coach, Organisationsentwickler und TÜV-zertifizierter Scientific Trainer. Beide bringen langjährige Erfahrung aus systemischer Beratung, Organisationsentwicklung und Wissenschaftsvermittlung zusammen und haben in ihrer Zusammenarbeit eine gemeinsame Sprache gefunden: die des Gehirns.


Neurodidaktik – was im Gehirn wirklich geschieht

Neurodidaktik bedeutet, Lernprozesse so zu gestalten, dass sie den biologischen Mechanismen des Gehirns folgen – und nicht dagegen arbeiten.
Das Gehirn speichert keine Fakten, sondern Bedeutungen. Es erinnert sich an das, was emotional relevant ist und in einen Zusammenhang gebracht wurde.

Der neurobiologische Dreiklang des Lernens:

  1. Emotion
    Jede Information passiert zuerst die Amygdala, das „Tor zum Gedächtnis“. Nur was emotional markiert ist, gelangt weiter. Angst, Stress oder Druck blockieren diesen Zugang – Neugier, Sicherheit und Interesse öffnen ihn.
  2. Bedeutung
    Der Hippocampus verknüpft Neues mit Bekanntem. Wissen bleibt nur dann erhalten, wenn es sich einfügt – in ein vorhandenes Muster, eine Geschichte, ein Ziel.
  3. Wiederholung
    Synaptische Bahnen werden durch Wiederholung gestärkt. Das passiert im Schlaf – dort werden Muster gefestigt und im Langzeitgedächtnis verankert.

Neurodidaktik bedeutet also: Wir lernen nicht durch Information, sondern durch Emotion, Bedeutung und Wiederholung.


Von der Theorie in die Praxis

Diese Erkenntnisse sind keine abstrakten Modelle – sie verändern, wie wir lehren, beraten und führen.
In der Fortbildung erleben die Teilnehmenden, wie sich diese Prinzipien konkret anwenden lassen:

  • Wie durch Aktivierung und Bedeutung Lernprozesse lebendig werden,
  • wie Dopamin Motivation steuert und warum kleine Erfolgserlebnisse das Gehirn in Bewegung halten,
  • wie Bewegung, Rituale und soziale Resonanz neuronale Netzwerke stabilisieren,
  • und warum Reflexion und Feedback entscheidend sind, um Wissen wirklich zu verankern.

Teilnehmende lernen, Lernräume zu gestalten, in denen Menschen sich sicher, gesehen und motiviert fühlen – und genau das aktiviert die neuronalen Systeme, die Lernen überhaupt möglich machen.


Neurodivergenz verstehen – Gehirne ticken verschieden

Ein zentrales Thema der Fortbildung ist Neurodivergenz, insbesondere ADHS.
Denn nicht jedes Gehirn lernt gleich. Menschen mit ADHS verarbeiten Reize schneller, sind oft hochkreativ, aber auch stärker von Ablenkungen betroffen. Ihr dopaminerges System reagiert anders: Es braucht klarere Strukturen, Bewegung und Sinn, um aktiv zu bleiben.

Im Seminar lernen Teilnehmende, wie sich Bewegung, Rituale und Ernährung gezielt nutzen lassen, um Fokus und Ruhe zu fördern.
Bilaterale Übungen, z. B. Überkreuzbewegungen oder rhythmische Klopfsequenzen, helfen, die beiden Gehirnhälften zu synchronisieren – eine einfache, wirksame Methode, um Konzentration zu stabilisieren und Stress zu regulieren.


Vom Wissen zum Begleiten

„Wer das Gehirn versteht, versteht Menschen besser.“
Das ist die Leitidee hinter dieser Fortbildung.

Neurodidaktik liefert kein zusätzliches Werkzeug, sondern verändert den Blick:
Wir verstehen, warum Lernende sich abwenden, wann Motivation entsteht, wie Beziehung Sicherheit schafft.
Pädagog:innen und Berater:innen werden so zu Übersetzer:innen zwischen Wissenschaft und menschlicher Erfahrung.


Ein Seminar, das bewegt

Das Präsenzseminar „Neurodidaktik kompakt – Lernen verstehen, Menschen wirksam begleiten“ richtet sich an Pädagog:innen, Lehrer:innen, Psycholog:innen, Coaches und systemische Berater:innen, die ihr didaktisches und beratendes Handeln auf eine neurobiologische Grundlage stellen wollen.

Gemeinsam führen Heike Brose und Jörg Kleinschmidt durch zwei intensive Tage voller Impulse, Praxisbeispiele und Übungen – mit einem klaren Ziel:
Lernen, Führen und Begleiten so zu gestalten, dass sie wirklich im Gehirn ankommen.


Fakten zum Seminar

📅 Dauer: 2 Tage Präsenzseminar
🧠 Inhalte: Neurobiologie des Lernens, Motivation & Dopamin, Neurodivergenz & ADHS, Bewegung & Ernährung im Lernkontext
👥 Zielgruppe: Pädagog:innen, Lehrer:innen, Psycholog:innen, systemische Berater:innen, Coaches
🎓 Leitung: Heike Brose & Jörg Kleinschmidt
🏅 Zertifikat: Neurodidaktische Kompetenz für Pädagogik & Beratung
📍 Ort: Hanau


Neugierig geworden?

Wer einmal verstanden hat, dass Lernen kein rein kognitiver Prozess ist, sondern ein lebendiger, körperlicher und emotionaler Vorgang, sieht Bildung mit anderen Augen.
Und genau das will diese Fortbildung erreichen:
Verständnis vertiefen.
Wirkung erhöhen.
Menschen wirklich begleiten.

👉 Mehr Informationen & Anmeldung: www.istb-rheinmain.de/neurodidaktik-kompakt